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 BluRay und HD-DVD
aeto123 Offline



Beiträge: 67

22.10.2006 15:44
Es kann nur einen geben! Antworten
Von Christian Lanner

Es geht bald rund in den heimischen Wohnzimmern - Blu-ray und HD-DVD rüsten sich zur letzten Runde im Kampf um die DVD-Nachfolge. Mit den ersten verfügbaren Playern samt Content ist die bisherige reine Marketing-Schlacht Geschichte. Jetzt entscheidet ein beinharter Verdrängungswettbewerb - auf Kosten vieler Kunden.

Das Prozedere sollte schon vom martialischen Fantasy-Epos „Highlander" zur Genüge bekannt sein. „Es kann nur einen geben!", lautet der Schlachtruf, bevor sich zwei schwertschwingende Alt-Schotten zum finalen Duell treffen. Das Ergebnis ist stets das Gleiche: einer der beiden liegt schlussendlich nämlich ziemlich kopflos herum.
Selbiges zeichnet sich nun auch im Kampf um den DVD-Nachfolgestandard ab. Mit einem entscheidenden Unterschied: Hier tut die Niederlage nicht nur dem Verlierer weh, sondern auch den Kunden, die - freilich erst nachträglich betrachtet - aufs falsche Pferd gesetzt haben. Sehr schön vor Augen geführt bekam man eine solche Entwicklung schon einmal, und zwar Anfang der Achtzigerjahre. Damals ritterten mit VHS, Betamax und Video 2000 gleich drei konkurrierende Formate um die Zukunft der Video-Aufnahmetechnik. Letztendlich setzte sich das technologisch schlechteste System durch, während die Käufer von Betamax und Video 2000 in die sprichwörtliche Röhre gucken durften. Die Geschichte wiederholt sich...

Der Kunde entscheidet
Um die ausgeprägte Lernresistenz der Konzerne zu beweisen, muss man nicht einmal bis zu VHS zurückblättern. Auch die Einführung der DVD war vom kläglichen Hickhack aus +R, -R sowie den dazugehörigen RWs gekennzeichnet. Damals waren die Kunden aber schlau und haben die Geldbörse vorerst stecken lassen. Erst als die Hersteller Geräte auf den Markt brachten, die sowohl Plus- als auch Minus-Formate beschreiben konnten, brach das Eis. Der Siegeszug der DVD war nicht mehr aufzuhalten.
Zumindest scheint das nun auch ein Weg zu sein, wie man dem derzeit schwellenden Konflikt um die DVD-Nachfolge entgegentreten kann. Abwarten und darauf hoffen, dass a) entweder Kombi-Geräte auf den Markt kommen, die mit beiden Formaten klar kommen, oder b) vorerst auf das - derzeit ohnehin eingeschränkte - High Definition-Erlebnis verzichten und darauf warten, welches Format zuerst das Handtuch wirft. An eine friedliche Koexistenz glauben derzeit nämlich nur noch die größten Optimisten. Obwohl: Technisch wäre ein gemeinsames „Super-Format" kein Problem, weil Blu-ray und HD-DVD viele Ähnlichkeiten aufweisen. Bei beiden Formaten liest ein blau-violetter Laser mit einer Wellenlänge von 405 Nanometern die Daten aus. Wegen der kleinen Wellenlänge können die Daten deutlich dichter auf die Scheiben geschrieben werden. Unter anderem auch deshalb passen deutlich mehr Daten auf Blue-ray-Disc (BD) und HD-DVD, obwohl die Nachfolger den gleichen Durchmesser wie eine DVD haben.
Auch hat es in der Vergangenheit immer wieder zärtliche Anbandelungsversuche zwischen den Lagern gegeben. Vor allem Hewlett-Packard (HD-DVD) hat sich bemüht, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um einen gemeinsamen Standard präsentieren zu können. Doch die Versuche sind allesamt gescheitert. Wirft man einen Blick auf die Unterstützerliste des jeweiligen Formats, dann gibt es einen weiteren möglichen Weg, wie vielleicht beide Formate reüssieren können. Und zwar nach Branchen geteilt: während Blu-ray (Sony, Panasonic, Sharp, Samsung usw.) in den Wohnzimmern das Sagen hat, entwickelt sich HD-DVD (Toshiba, Microsoft, NEC, usw.) zum bevorzugten IT-Format - oder vielleicht doch umgekehrt, denn immerhin zählt der weltgrößte PC-Hersteller, Dell, zum Blu-ray-Lager. Wie auch immer, im Zeitalter der Medienkonvergenz wird auch diese Lösung sowieso nur ein frommer Wunschtraum bleiben. Noch schwieriger als für den Kunden ist die Situation für den Handel. Welches Format soll er seinen Kunden empfehlen und hat es überhaupt Sinn, sich ein Gerät in den Laden zu stellen? Zumindest letztere Frage ist leicht zu beantworten: auf jeden Fall, denn nur so kann der Fachhandel seine Kompetenz beweisen. Empfehlungen für den Kunden sind da schon eine andere Sache, da aber die Situation derzeit so verfahren und das Angebot an Film-Content bei beiden Kontrahenten eher gering ist, dürfte sich der Kundenansturm heuer noch in engen Grenzen halten.

Speicherkapazität versus Kosten
Klar ist, dass die beiden Formate im Vergleich zu der Kapazität einer Standard-DVD mit 4,7 GB deutlich zugelegt haben. Während auf einer „normalen\" HD-DVD 15 GB Platz finden, passen auf eine BD sogar bis zu 25 GB. Die Hersteller können bei beiden Formaten auch in zwei Schichten schreiben, wodurch sich die Kapazität nochmals verdoppelt. In Sachen Speicherplatz hat Blu-ray also eindeutig die Nase vorn. Nicht zuletzt auch durch die Tatsache, dass es bei der Herstellung leichter ist, weitere Datenschichten aufzubringen. So stellte TDK bereits einen Prototyp vor, der 100 GB Daten auf vier Schichten verteilt. Ob soviel Kapazität - etwa für den Speicherfresser Film - überhaupt erforderlich ist, ist fraglich: Schließlich passen schon auf eine einschichtige HD-DVD mit 15 GB Speicher dank Videokompression mit H.264 oder VC-1 bis zu vier Stunden HD-Filmmaterial.
HD-DVD-Anhänger verweisen wiederum auf die geringeren Produktionskosten. Weil die HD-DVD stärker an die DVD angelehnt ist, müssen die Produktionsanlagen nur umgerüstet werden. Ein wichtiger Unterschied besteht zudem in den Standards für die interaktiven Menüs. Blu-ray setzt hier auf den Java-basierten BD-J-Standard. HD-DVD nutzt iHD, das unter anderem auf XML und JavaScript aufbaut.

Windows Vista versus Playstation
Entwickelt wurde iHD übrigens von Microsoft, das auch Windows Vista mit HD-DVD-Funktionalitäten ausstatten wird. Und nachdem nicht wenige PCs unter Microsoft laufen, könnte das ein entscheidender Vorteil im Wettstreit sein. Demgegenüber steht Sony mit seiner Playstation 3, die Anfang nächsten Jahres mit integriertem Blu-ray-Laufwerk auf den Markt kommen wird. Die Hoffnungen sind nicht unbegründet: Immerhin war der Vorgänger PS 2 der meistverkaufte DVD-Player überhaupt und trug nicht unwesentlich zur Verbreitung der DVD als Medium für Filme bei.
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Hollywood sucht die Triple-Lösung

Das Filmstudio Warner arbeitet bereits an einer Universallösung, die alle drei Formate (Blu-ray, HD-DVD, DVD) auf einer Disc vereinen soll. Die Hybridlösung sieht eine Art Spiegelschicht vor und macht sich dabei den Umstand zunutze, dass beide Formate von einem Laserstrahl mit 405 nm Wellenlänge ausgelesen werden. Während Blu-ray-Daten nur 0,1 mm unter der Oberfläche angesiedelt sind, befinden sich die HD-DVD-Daten in 0,6 mm Tiefe. Die präparierte Blu-ray-Schicht soll genug blaue Lichtwellen reflektieren, um von einem Blu-ray-Player gelesen zu werden. Zusätzlich durchgelassene Wellen sollen das Signal gerade so weit abschwächen, dass ein HD-DVD-Player das Blu-ray-Signal ignoriert und die darunter liegende HD-DVD-Schicht aufspürt. Die DVD-Schicht würde zur Komplettierung der Formate auf der anderen Disc-Seite untergebracht. Warner zufolge werden die Produktionskosten über den einer Single-formatigen Disc liegen, wären aber immer noch billiger als die parallele Herstellung aller drei Formate. Auch wäre damit sowohl für den Handel als auch für Konsumenten ein Ausweg aus der DVD-Nachfolger-Misere gefunden. Gleichzeitig sind Unternehmen wie Toshiba und JVC damit beschäftigt, Hybridlösungen mit DVD und HD-DVD bzw. DVD und Blu-ray auf dem Markt zu etablieren. Auch Komponentenhersteller Ricoh hat mit einer optischen Hybridlösung aufhorchen lassen, die in der Lage sein soll, HD-DVD, Blu-ray sowie die Vorgängerformate DVD+/- und CD zu lesen.


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